Viele nutzen zum Suchen die Suchleiste des Firefox. Manchen (z.B. mir) sind zwei Eingabeleisten jedoch zu umständlich. Schön, dass man hier mit wenigen Handgriffen Abhilfe schaffen kann und Firefox dann auch Suchanfragen in der Adresszeile entgegen nimmt.
Zunächst wird ein Lesezeichen erstellt (z.B. auf das Online-Wörterbuch LEO). Dann weist man diesem Lesezeichen ein Kürzel zu (z.B. „le“). Im letzten Schritt wird in die aufzurufenden URL ein Platzhalter für den Suchbegriff eingefügt.
Wenn man weiß, an welcher Stelle der URL die Webseite den Suchbegriff erwartet, kann man an dieser Stelle in der Lesezeichen-URL den Platzhalter %s einfügen.
Das hat den Vorteil, dass ich nicht mehr die Seite von LEO aufrufen muss, um ein Wort ins Englische zu übersetzen. Es reicht die Eingabe von
le <Suchbegriff>
und Firefox wandelt diese Eingabe automatisch in die URL
http://dict.leo.org/?search=<Suchbegriff>
um, worauf die Seite mit den entsprechenden Übersetzungen aufgerufen wird. Das selbe habe ich für Suchanfragen z.B. bei google, dejanews und wie-sagt-man-noch eingerichtet.
Öffne zuerst den Lesezeichen-Manager (Menü Lesezeichen → Lesezeichen-Manager) und füge dann das neue Lesezeichen ein (Menü Datei → Neues Lesezeichen).
In der Eingabemaske trägst Du folgendes ein:
Einstellung | Wert | Anmerkung |
---|---|---|
Name | Leo Wörterbuch | kann frei gewählt werden |
Adresse | http://dict.leo.org/?search=%s | der Platzhalter %s wird durch den Suchbegriff ersetzt |
Schlüsselwort | le | weil ich mir „le <Suchbegriff>“ gut merken kann |
Beschreibung | ebenfalls frei wählbar |
Wenn das Lesezeichen gespeichert ist, kannst Du nun, wenn Dir mal wieder das englische Wort für vollkasko nicht einfällt, in der Adresszeile
le vollkasko
eingeben und erhälst prompt Auskunft.
So richtig bequem ist diese Vorgehensweise, wenn man für mehrere häufig genutzte Suchmaschinen ein solches Lesezeichen einrichtet. Hier ein paar weitere Beispiele aus meinem Repertoire:
Name | Adresse | Schlüsselwort | Beschreibung |
---|---|---|---|
gg | http://www.google.de/search?as_q=%s&num=100 | Google mit Anzeige von 100 Treffern pro Seite | |
dejanews | dn | http://groups.google.com/groups?as_q=%s&num=100 | Suche in Newsgroups über Google-Groups (ehemals dejanews.com), ebenfalls mit 100 Treffern pro Seite |
de.wikipedia | wp | http://de.wikipedia.org/wiki/Spezial:Search/%s | Suche in deutschen Wikipedia-Artikeln |
wie-sagt-man-noch | ws | http://www.wie-sagt-man-noch.de/synonyme/?q=%s | Synonymdatenbank (hat bei der Suche über die Adresszeile leider Probleme mit Umlauten) |
Formulare werden in HTML mit Hilfe von so genannten form-tags definiert. Sehr gut erklärt wird dies z.B. bei SELFHTML. Die Definition eines Formulars ist folgendermaßen aufgebaut:
[...] <form action="..." method="..."> [... Definition der Formular-Elemente wie Textfelder, Auswahllisten etc. ...] </form> [...]
Von Interesse ist zunächst der Parameter action=„…“. Er legt fest, wohin die Formulardaten übertragen werden. Weiterhin wichtig ist die der Wert des Parameters method=„…“, denn von ihm hängt die weitere Vorgehensweise ab.
Der für diese Anleitung einfachere Fall heißt method=„get“. Hier werden die Daten in der URL der durch das Formular aufgerufenen Seite an den Webserver übergeben.
Zu beobachten ist dies zum Beispiel bei Google: wenn nach Eingabe eines Suchbegriffs die Trefferliste aufgerufen wird, erscheint der Suchbegriff irgendwo in der Adresszeile. Diesen muss man beim Anlegen des Lesezeichens lediglich durch %s ersetzen. Hier das ganze am Beispiel Blaukraut:
Gib den Suchbegriff ein und klicke auf Google-Suche. Nun wird die Trefferliste aufgerufen. Alle Parameter für die Seite finden sich in der Adresszeile. Die URL
http://www.google.de/search?hl=de&q=blaukraut&btnG=Google-Suche&meta=
kann leicht in ihre Bestandteile zerlegt werden
Bestandteil | Beschreibung |
---|---|
http://www.google.de/search | Adresse der Trefferseite |
? | nach dem Fragezeichen beginnen stets die Parameter |
hl=de | unwichtig |
& | Trennzeichen zwischen den Parametern (im Folgenden nicht weiter erwähnt) |
q=blaukraut | der Suchbegriff, wird zu q=%s umgewandelt |
btnG=Google-Suche | unwichtig |
meta= | unwichtig |
Daraus ergibt sich folgende URL für das Lesezeichen
http://www.google.de/search?q=%s
Tipp: Da Google auch die Parameter einer erweiterten Suche in die URL packt, kann man die Trefferliste auf diese Weise recht komfortabel an die eigenen Vorlieben anpassen.
Bei der Post-Methode werden die Daten vom Browser direkt an den Server übertragen und tauchen nicht in der URL auf. Hier muss man zu einem Trick greifen und die Post- in eine Get-Methode umwandeln. Dabei findet man zunächst die entsprechenden Parameter heraus und packt diese in die URL der aufzurufenden Seite.
Hier als Beispiel die Synonym-Suchmaschine wie-sagt-man-noch. Auf der Hauptseite befindet sich das Formular zur Eingabe des Suchbegriffs. Ein Blick in den Quellcode (Rechtsklick → Seitenquelltext anzeigen) fördert unter anderem folgendes zu Tage:
[...] <form name="q" method="post" action="http://www.wie-sagt-man-noch.de/synonyme/"> [...] <input type="text" name="q" size="50" value=""> <input type="submit" name="suchen" value="Suche!"> [...] </form> [...]
Die erste Zeile eröffnet ein HTML-Formular (<form name=…). Die Adresse der aufzurufenden Seite findet sich hier im Parameter action=„…“. Die zweite Zeile beschreibt das HTML-Texteingabefeld für den Suchbegriff (<input type=„text“…). Weil der Inhalt dieses Textfeldes an die Suchmaschine übergeben wird, ist der Name dieses Feldes wichtig. Wie der Parameter name=„q“ vermuten lässt, lautet er schlicht und einfach „q“.
Diese Informationen reichen bereits aus, um sich nach dem oben erläuterten Strickmuster eine URL zusammen zu bauen, welche die Informationen einer Blaukraut-Suche enthält:
http://www.wie-sagt-man-noch.de/synonyme/?q=Blaukraut
Diese URL in die Adresszeile eingegeben liefert die Ergebnisliste für „Blaukraut“. Sie ist - zugegebenermaßen - recht kurz, zeigt aber, dass es funktioniert. Wenn man Blaukraut durch %s ersetzt, hat man die Lesezeichen-Adresse für beliebige Suchbegriffe:
http://www.wie-sagt-man-noch.de/synonyme/?q=%s
Hinweis: Ein Nachteil soll hierbei nicht verschwiegen werden: beim Umbiegen von post auf get werden Umlaute und Sonderzeichen häufig nicht korrekt übernommen. Statt nach Lächeln wird dann nach Lächeln gesucht, was keine brauchbaren Ergebnisse liefert.