Der Nistkasten in meinem Garten wird derzeit von einem Blaumeisen-Pärchen bewohnt. Mit Hilfe einer Infrarot-Kamera kann man derzeit beobachten, wie zehn kleine Eier ausgebrütet werden. An dieser Stelle gebe ich eine kurze tägliche Zusammenfassung der Aktivitäten.
Außerdem gibt es noch:
Ein weiterer Tag der Vorbereitung, bei dem sich das Muster der Vortage wiederholt. Nicht sonderlich aufregend für den außenstehenden Betrachter, aber gut für Herrn und Frau Meise.
Auch heute verläuft der Tag wie die vorherigen ohne besondere Ereignisse. Am Abend schaut kurz das Männchen vorbei.
Auch heute wird die tägliche Routine eingehalten. Das Nest wird immer kuscheliger ausgestattet.
Auch heute bereitet sich das Weibchen auf das Legen der Eier vor: Ruhe und ausgedehnte Ausflüge. Über den Tag wird das Nest mit weiteren Federn ausgepolstert.
Der Tag verläuft für die Meisen optimal, das heißt ohne erkennbare besondere Vorkommnisse.
Nach einer ereignislosen Nacht wacht das Weibchen kurz vor 6 Uhr auf und vertritt sich ein wenig die Flügel. Danach wird wieder geruht.
Die Nacht verläuft wieder warm und kuschelig - gegen dreiviertel sechs wacht das Weibchen so langsam auf und verlässt kurz nach sechs ihre Hütte zum ersten Ausflug des Tages.
Heute braucht das Weibchen recht lange, um „aus den Federn“ zu kommen. Erst kurz nach 6 Uhr startet sie ihren ersten Ausflug und hält sich danach nur zu kurzen Visiten in größeren Abständen im Nistkasten auf.
Heute gelingt das Aufwachen bereits ohne Mithilfe des Männchens. Wie eine Feder schnellt die Meise aus dem Schlaf und verschwindet zu einer morgendlichen Runde. Davon abgesehen passiert heute nicht viel Spannendes.
Liebevoll weckt das Männchen sein Weibchen um kurz nach 5 Uhr - das Weibchen braucht eine Weile, um wach zu werden und bleibt noch eine reichliche Viertelstunde sitzen, bevor sie den Nistkasten für einen ersten Ausflug verlässt.
Nun lässt sich langsam eine gewisse Routine erkennen. Die Frühschicht beginnt gegen 6 Uhr und das Weibchen kümmert sich weiterhin gewissenhaft um den Innenausbau. Nun befindet sich bereits so viel Material im Kasten, dass sie gelegentlich „abtaucht“ und kaum mehr zu sehen ist.
Nun gibt es erst einmal nicht viel neues zu berichten. Das Weibchen kümmert sich um den Nest-Ausbau und verlässt den Nistkasten nur kurz. Dabei scheint sie das Nistmaterial mit kreisförmigen Bewegungen festzustampfen. Nach einer morgendlichen intensiven Bauphase verlässt das Weibchen ab dem Vormittag den Kasten auch für längere (bis zu halbstündige) Ausflüge. Ab und an bringt sie Grasbündel mit, die sie sogleich verbaut.
Exakt 14 Sekunden vor 6 Uhr starten die beiden ihre Frühschicht. Von nun an wird fleißig Nistmaterial (Moos) heran geschafft und ein anstrengender Tag beginnt.
Am nächsten Morgen starten die beiden in aller Frühe. Zunächst wird weiter aufgeräumt. Die Arbeit im Kasten übernimmt (m. E.) weitgehend das Weibchen. Das Männchen kümmert sich um das Fortschaffen der Körner und schaut gelegentlich im Kasten vorbei. Gegen 7 Uhr ist alles blitzblank geputzt.
Fast schien es so, als ob sich der kleine Mietinteressent anders entschieden hätte. Nach dem kurzen Besuch am Freitagmittag folgte erst einmal wieder banges Warten. Erst am Sonntagabend, kurz vor Einbruch der Dämmerung, kam wieder Bewegung in die Sache.
Völlig überraschend inspiziert ein kleiner gefiederter Zeitgenosse die leer stehende Premium-Immobilie (lichtdurchflutet, Echtholz-Böden/-Wände und Decken, viel Platz für Nachwuchs) und zeigt sich völlig unbeeindruckt.
Nachdem ich den Nistkasten in der Woche vor Ostern endlich am Walnussbaum vorm Fenster montiert hatte, tat sich erst einmal… gar nichts.